Förderprojekte
Naturpark-Meisterei Thüringer Wald
Der Schutz von Natur und Landschaft, aber auch die Werterhaltung und Entwicklung der naturparkeigenen Erholungsinfrastruktur der Natur-Aktiv-Region Thüringer Wald zählt zu den Aufgaben des Naturpark Thüringer Wald e.V. Dieser Aufgabe soll sich eine Naturpark-Meisterei annehmen. Ziel ist es, u.a. die Naturpark-Route, Sitzgruppen, Wanderparkplätze, Naturpark-Rundwege und Naturlehrpfade an den Naturpark-Infozentren instand zu halten, um den geforderten Qualitätskriterien gerecht zu werden. Für den Erhalt der hochwertigen touristischen Infrastruktur ist es notwendig, ehrenamtliche Helfer einzubinden. Diese sollen durch hauptamtliches Personal unterstützt und koordiniert werden. Ein hauptamtliches Team soll dann als verlässlicher und kompetenter Ansprechpartner für ein ehrenamtliches Netzwerk aus Wanderwegewarten, Heimatvereinen, Infrastruktur-Paten, Bergwachten und Wander- und Naturführern dienen. Von der Naturpark-Meisterei profitieren in erster Linie auch die Naturpark-Mitglieder, die dadurch von diesen besonderen freiwilligen, touristischen Aufgaben entlastet werden.
In einem Vorprojekt fand die Analyse der bereits vorhandenen, dezentralen Naturpark-Infrastrukturen statt. Nach intensiven Recherchen wurden an den insgesamt 12 Naturpark-Informationszentren befindliche Naturlehrpfade gesichtet und genau verortet. Zusätzlich galt es für den Thüringer Wald besonders wertvolle Naturlehrpfade in den Naturpark-Gemeinden einzubeziehen. Danach erfolgte die Digitalisierung und schließlich die genaue Auswahl von insgesamt 65 Naturlehrpfaden, die sich von Sonneberg bis nach Eisenach über den gesamten Naturpark verteilen. Eine umfassende Bestandsaufnahme der vorhandenen Beschilderungen, Wegmarkierungen und Infotafeln zeigt inzwischen die sehr prekäre Situation und die dringende Notwendigkeit einer Naturpark-Meisterei auf und bildet gleichsam den Abschluss des Vorprojektes.
In einem anschließenden Modellprojekt ab 2019 steht nun die praktische Umsetzung auf Basis der ermittelten Daten im Mittelpunkt.
Kontakt Stützpunktleiter:
Adrian Wolf (ab 01.04.22)
Stützpunkt Gumpelstadt / Alte Warth
Tel.: 0171 977 65 88
E-Mail:
Philipp Luther
Stützpunkt Steinbach-Hallenberg
OT Viernau
Tel.: 0171 977 65 87
E-Mail:
Norman Stollberg
Stützpunkt Neuhaus am Rennweg
Tel.: 0171 977 65 86
E-Mail:
Das Projekt wird gefördert durch:
BNE-Projekte der NNL Thüringen
Themenkomplex: Insektenschutz
Gegenstand des Projektes ist die praxisnahe Entwicklung und praktische Durchführung von BNE-Bildungsprogrammen zum Thema Insektenschutz in den Nationalen Naturlandschaften Thüringen (NNL). Dabei sollen Impuls- und Projektmodule je nach regionalen Besonderheiten konzipiert und in 24 Teilprojekten, d.h. drei je NNL, durchgeführt werden.
Insekten beanspruchen als Lebensräume strukturreiche Gewässer, Böden sowie vielfältige Wälder, Gehölze, Wiesen und Weiden und sind eine wesentliche Säule der biologischen Vielfalt innerhalb eines solchen Lebensraumes. Für die NNL Thüringen bedeutet der Schutz der Insekten deshalb ein umfassender Schutz dieser Lebensräume und der für sie charakteristischen Biodiversität.
Das Thema Insektenschutz ist also für alle NNL anschlussfähig und zugleich regionalspezifisch, u.a. indem auch bei der Erarbeitung der Impuls- und Projektmodule ein Bezug zu gebietstypischen FFH-Leitarten – z.B. Scheckenfalter, Spanische Flagge oder Ameisenbläuling – geplant ist.
Hier finden Sie die Unterlagen, die im Rahmen der Online- Weiterbildungsveranstaltungen für Pädagogen aus Kindergärten der Partnerstädte- und Gemeinden im Naturpark Thüringer Wald zu folgenden Themen entstanden sind:
Themenkomplex: Wasser
Gegenstand des Projektes ist die praxisnahe Entwicklung und praktische Durchführung von BNE-Bildungsprogrammen zum Thema Wasser in den Nationalen Naturlandschaften Thüringen (NNL). Dabei sollen Impuls- und Projektmodule je nach regionalen Besonderheiten konzipiert und in 24 Teilprojekten, d.h. drei je NNL, durchgeführt werden.
Der Wasserhaushalt hat in allen NNL Thüringens ökologische, ökonomische und soziale Funktionen. Er schafft spezifische Umweltbedingungen für Lebensräume und Arten, insbesondere in Natura 2000 Gebieten. Außerdem bildet er die Basis für Wasserversorgung, -aufbereitung, Talsperren und Pumpspeicherwerke. Das Thema Wasser ist also für alle NNL anschlussfähig und zugleich regionalspezifisch. Insgesamt soll das Thema Wasser umfassend dargestellt werden, wobei die Lehrmodule mit verschiedenen Inhalten wie ein Puzzle ineinandergreifen.
Die im Projekt konzipierten BNE-Bildungsangebote richten sich an Grundschulen und weiterführende Schulen, sollen aber auch auf geführten Wanderungen in Anspruch genommen werden können. Desweiteren sind zwei Kinderbücher entstanden, die in den acht Nationalen Naturlandschaften in Thüringen erhältlich sind. Kleine Entdecker*innen können sich außerdem mit den folgenden Malvorlagen ihr ganz eigenes Bild vom Leben im und am Wasser machen.
Heilklima-Regionen der Naturparke Thüringer Wald und Riedingtal (Lungau)
Transnationales Projekt 2019-2021
Die fachliche Grundlage des transnationalen Projektes der LEADER-Aktionsgruppen in Thüringen (HBN/SON) und im Lungau zur ländlichen Entwicklung in beiden Regionen ist ein Vorhaben, das in besonderer Weise die Verbindung zwischen Heilklima, Landnutzungen und Klimaschutz herstellt. Damit wird ein wesentlicher Beitrag für die beteiligten Naturparke in den Qualitätsstandards Gesund- und Aktivtourismus geleistet. Diese Aufgaben haben aktuell zunehmende Bedeutung. In den Städten ist die Gesundheit durch zunehmende Hitzeperioden, Feinstaubbelastungen und negative Luftveränderungen geprägt. Weiterhin wollen die beteiligten LEADER-Aktionsgruppen die aktuelle Diskussion zum Klimaschutz durch einen besonderen Beitrag und konkrete Vorschläge zur Klimaanpassung in beiden Naturparken umsetzen.
Im Naturpark Thüringer Wald haben die Luftkurorte, allen voran die Tourismusdestinationen von Friedrichroda und Bad Liebestein bis Masserberg und Neuhaus am Rennweg, das bioklimatisch günstige Klima in der Kammregion als besondere touristische Qualität herausgearbeitet und den Mehrwert in Zeiten des Klimawandels frühzeitig erkannt. Ein sommerliches, wohltuendes kühleres Klima mit hoher Luftqualität im Gebirge, ist ein wesentlicher Vorteil zu überhitzten und mit Feinstaub belasteten Städten und Metropolregionen. Im Naturpark Thüringer Wald sollen Klima- Messstationen ergänzt und in einer professionellen Bearbeitung als touristisches Qualitäts-System entwickelt werden. Weil gerade die Art der Landnutzungen, Weidewirtschaft und Landschaftspflege direkte Auswirkungen auf die Heilklima-Ziele hat, werden die Land- und Forstbetriebe beider Naturparke direkt in das Projekt integriert.
Im Naturpark Riedingtal gibt es seitens der Universität Salzburg bereits Klima-Messstationen in verschiedenen Höhenstufen. Dadurch liegen hier bereits Datenreihen über mehrere Jahre vor. Zusätzlich werden diese Klima-Messstationen durch das Anbringen von Mikroklima-Stationen im Untersuchungsgebiet ergänzt. Im Riedingtal sind Höhenstufen vom hochmontanen bis zum subalpinen und alpinen Bereich zu finden. Ziel des Projektes ist es, die besonderen heilklimatologischen Gunstlagen im Riedingtal herauszuarbeiten und auch die aktuellen Veränderungen im Landschaftshaushalt näher zu untersuchen, wobei die „Mensch – Umwelt – Interaktion“ einen wesentlichen Beitrag leistet.
Der Wald ist neben den landwirtschaftlich genutzten Flächen in beiden Naturparken ein stark das Landschaftsbild prägendes Element. Viele Menschen, die sich im Naturpark bewegen, stellen unterschiedliche Ansprüche an ihn. Für den Waldeigentümer steht häufig die Nutzfunktion im Vordergrund, für den Touristen zählt die Erholung. Zusätzlich bietet der Wald Schutz vor Erosionen und hat in beiden Regionen wichtige Auswirkungen auf das Klima. Sowohl im Naturpark Thüringer Wald wie auch im Riedingtal nimmt die Waldfläche immer mehr Platz ein. Geprägt sind beide Gebiete durch die Baumart „Fichte“. Während im Riedingtal vorwiegend die Almflächen verwalden, sind im Thüringer Wald hauptsächlich die Täler betroffen. Vor allem in Naturpark Thüringer Wald leidet der Wald zunehmend unter Trockenheit und Borkenkäferkalamitäten. Die ersten Folgen des Klimawandels sind bereits spürbar und wirken sich stark auf das Projektziel „Heilklima“ aus. In Zukunft wird die Aufgabe der Waldbesitzer darin liegen, einen an das Klima angepassten, stabilen Wald zu realisieren. Dadurch wird es auch zu Veränderungen im Landschaftsbild kommen. Ein besonderes Vorhaben ist eine gute Kommunikation zwischen Forstwirtschaft, Landwirtschaft und Tourismus.
Das Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz (ThINK) aus Jena analysiert die besonderen (bio-)klimatischen Bedingungen der Kammregionen im Naturpark Thüringer Wald. Ziel ist es, den bioklimatischen Charakter dieser Regionen zu definieren und dessen Auswirkungen auf das (Heil-)Klima herauszustellen. Die Kammregionen des Thüringer Waldes sind in einem hohen Maße von einer fortschreitenden klimatischen Änderung und einem Landnutzungswandel betroffen. Nur im Kontext dieser Problematiken kann die Thematik Heilklima in den Kammregionen des Thüringer Waldes wissenschaftlich untersucht werden.
In der ersten Projektphase werden die vorhandenen Klimamessdaten aller Messnetzbetreiber erfasst und auf ihre Anwendbarkeit für das Projekt geprüft. Im Projektverlauf werden weitere Messstationen durch die Firma Metes technology GmbH (Kyffhäuserland/Bendeleben) ergänzt, die der Untersetzung der Bewertungsgrundlage für das Heilklima im Thüringer Wald dienlich sind. Im Riedingtal sind bereits Klimastationen in verschiedenen Höhenlagen vorhanden, diese werden durch Mikroklimastationen in ausgewählten Thüringer-Wald-Tälern erweitert.
Basierend auf den erfassten Klimadaten und entsprechenden Analysen gilt es Handlungsempfehlungen zu erstellen. Ziel ist es, eine detaillierte Auswertung der Klimadaten im Naturpark Thüringer Wald und Naturpark Riedingtal in Bezug auf Landnutzung, Tourismus und Naturschutz im Kontext zur Thematik Heilklima zu erarbeiten. Dazu wird in enger Kooperation der Universität Salzburg und ThINK das Heilklima in beiden Regionen nach einheitlichen Indikatoren bewertet und die Gemeinsamkeiten sowie die individuelle heilklimatische Charakteristik jeder Region hervorgehoben. Das gemeinsame Bearbeiten der Teilergebnisse und die Auswertung als Zusammenschau beider Regionen in Form von Veröffentlichungen und Präsentationen unter Einbindung der örtlichen Bevölkerung (Stammtische) zur Vermittlung der Ergebnisse sind vornehmlicher Bestandteil der Projektarbeit.
Konsens aller beteiligten Naturparke und o.g. Fachleute ist der Grundsatz:
Heilklima ist nicht nur touristisches Marketing, sondern umfassender Klimaschutz im Gebirge unter aktiver Beteiligung der Hauptlandnutzer Land- und Forstwirtschaft. In diesem Projekt ist Klimaschutz für Mensch und Natur gleichfalls sinnvoll!
Projektträger:
Dipl. agr. Ing. FLORIAN MEUSEL
Geschäftsführer Naturpark Thüringer Wald e.V.
Vorsitzender Landschaftspflegeverband Thüringer Wald e.V.
Stellv. Bundesvorsitzender Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL)
Verantwortlicher i.S.d. Presserechts
Tel.: 036704/7099-0, Mobil: 0171 / 9904719
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